GENESIS 2.0 von Christian Frei und Maxim Arbugaev erhielt einen Zürcher Filmpreis!
Begründung der Jury:
Der Titel «Genesis 2.0» fasst pointiert göttliche Schöpfung und bange Zukunftsvision. Christian Frei verknüpft dafür zwei Erzählstränge, zwei Welten, zwei Realitäten: Ko-Regisseur Maxim Arbugaev entführt uns in epischen Bildern in die archaische Landschaft der Neusibirischen Inseln, wo ein Trüppchen Jäger seinen Lebensunterhalt unter viel Mühsal mit dem Aufspüren von Mammuts verdient – oder besser, was von ihnen übrigbleibt. Die Stosszähne etwa, wird das Elfenbein auf dem Weltmarkt doch mit Gold aufgewogen, aber auch Gewebe, das der tauende Permafrost freigibt und das für Klonforscher von unschätzbarem Wert ist. Letztere agieren schon seit geraumer Zeit in einer Welt unterkühlter Labors und zukunftsoptimistischer Konferenzen, die in schrillem Kontrast zu den Aufnahmen aus der Arktis stehen.
Genesis 2.0 vermag einen verblüffenden Bogen von den Anfängen der Menschheit in eine Zukunft zu spannen, der wir uns mit Eilschritten nähern und die uns erschaudern lässt vor jenem Augenblick, in dem die Wissenschaft das Wunder der Kreation gänzlich entschlüsselt und der Mensch sich definitiv zum «Schöpfer» erhebt.